Michael Grewe ist Inhaber von CANIS (Zentrum für Kynologie), das er 2002 zusammen mit Erik Zimen gegründet hat. Neben der geschäftlichen Leitung von CANIS, arbeitet er als Hundetrainer und Verhaltensberater in der Hundeschule „Hundeleben“ in Bad Bramstedt.
„Häusliches Programm“ – Strukturen schaffen
Wir können Erziehung und Beziehung nicht voneinander trennen. Für die Erziehung unserer Hunde haben wir viele Patente. Die Beziehung zwischen Mensch und Hund wird jedoch nicht durch das Abarbeiten von Patenten geformt. Hier braucht es Gefühl und Gespür für soziale Wechselwirkungen. EIN GEFÜHL für das Zulassen und Fördern von Entfaltung und Individualität, UND EIN FEINES GESPÜR DAFÜR, IN WELCHER INNIGKEIT DER MENSCH DIE GRUNDSÄTZE SEINER BEZIEHUNG ZUM HUND KOMMUNIZIERT.
Ja, in einer Beziehung wird kommuniziert! Über ihre Struktur, über die Verantwortlichkeiten und Rollen aller, die in einer Beziehung leben. Neben Sicherheit und Zugehörigkeit spielt dabei ganz besonders die Verlässlichkeit eine entscheidende Rolle! So muss der Hund sich darauf verlassen können, dass sein Halter seine verantwortliche Rolle ernst nimmt und sich dementsprechend verhält. Im Grunde hat der Hund ein Recht darauf, sich anpassen zu können. Sinnvolle und gefühlvolle Abgrenzung von Seiten des Halters hilft dem Hund, ein Anpassungskonzept für sich selbst zu finden. Die Basis für eine INNIGE Verbundenheit von Mensch und Hund IST DAMIT GESCHAFFEN. Sich verantwortungsvoll abzugrenzen ist eine emotionale Kunst … Willkommen in der Königsdisziplin!
Belohnung vs. Bestrafung
Wenn wir für einen Hund die Verantwortung übernehmen, beinhaltet das, dass wir ihm helfen sollten, sich in dieser Welt zurecht zu finden. Wir müssen ihm helfen, sich anzupassen! Ein Anpassungsprozess bedeutet zwangsläufig angenehme und unangenehme Situationen zu durchleben und sich, bzw. sein Verhalten, über diese Erfahrungen zu optimieren. Belohnungen und Bestrafungen ermöglichen diesen Prozess. Beides gehört zusammen und ergänzt sich…!
Im Hundealltag ist die Sache mit Belohnung und Bestrafung für den Hund nicht immer klar erkennbar. Es lassen sich etliche menschliche Verhaltensweisen beschreiben, die bestrafend gedacht sind, den Hund aber tatsächlich eher belohnen. Mit menschlich gefühlter Belohnung verhält es sich nicht anders. Sie kann auch bestrafend empfunden werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass mehr Hunde durch falsche und ungeschickte Belohnungen auf die «schiefe» Bahn geraten. Ebenso können falsche und ungeschickte Bestrafungen das leidliche Verhalten von Hunden tragischerweise eher Belohnen können. Was nun? Aus Angst vor Fehlern alles lieber lassen…? Wie gesagt, wir haben die Verantwortung!
Termin: Samstag, 14.05.2022 und Sonntag 15.05.2022 von 10:00 Uhr bis ca. 17 Uhr
Kosten: 310,00 EUR
Anmeldung: über das Kontaktformular oder an gerbig@wolfsspuren.com